23.04.2014 – Chefchaoen – Ifrane – Azrou

Hallo zusammen,
wir sitzen gerade in 1650 Meter Höhe vor Schorsch dem G (wir fanden er braucht einen Namen) und haben lecker zu Abend gegessen.
Wir übernachten auf einem netten Campingplatz bei Azrou. Es gibt sogar warme Duschen. 🙂

Heute morgen haben wir in Ruhe unser Lager in Chefchauoen abgeschlagen und uns durch das Rif-Gebirge nach Meknes durchgewühlt.

In Chefchaouen

In Chefchaouen

Schöne Laternen sieht man in bisher jeder größeren Stadt.

Ein Qued im Rif-Gebirge

Die Landschaft war wieder komplett anders als wir sie bisher in Marokko erlebt haben.
Marokko ist sehr bunt und wechselhaft.

Wir dachten uns, die Felder der südlichen Rif-Ausläufer hätten genauso gut in Baden-Württemberg liegen können. Nur die vielen beladenen Eselchen am Straßenrand sprachen dann doch eher für Marokko.

Südliches Rif-Gebirge

Weit verbreitetes Transportmittel.

Ständig voll beladen 🙂

In Meknes haben wir dann wieder den Marokkanischen Stadtverkehr genießen dürfen. Echt faszinierend wie das so alles funktioniert. War aber kein Vergleich zu den kleinen Gassen in Tanger.

Meknes

Meknes

Meknes

Stadtmauer Meknes, noch von außen.

Für das Frühstück haben wir in Ifrane in einem kleinen Laden etwas Brot und sonstige fehlende Lebensmittel besorgt.
Der Ort ist der exklusivste Ferien- und Kurort Marokkos. Er scheint aus einem Guß nach westlichem Vorbild am Reißbrett entstanden zu sein.
Sehr ordentlich und organisiert hier.

Die Lebensmittelpreise waren dennoch sehr human.
Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

Für morgen haben wir geplant den nahen Zedernwald bei Azrou zu besuchen. Hier gibt es eine große Horde Äffchen und ein paar Wasserfälle.

Danach wollen wir weiter in Richtung Midelt um ins Erg Chebbi, die nördliche Sandwüste Marokkos zu kommen.

Wir sind ein bisschen auf die Temperaturen gespannt. Heute hatte es sehr lange 28,5 Grad. Seit knapp 2 Stunden ist die Sonne weg und wir sind bei 12,5 Grad. Allerdings in dieser großen Höhe.

Liebe Grüße
Nicole und Christian

Wir sind in Marokko!

Hallo zusammen,
zur Vorstellung des fertigen Ausbaus ist es zeitlich bedingt nicht mehr gekommen.
Aber egal.

Wir sind jetzt unterwegs!

Wir, das sind Nicole und ich.

Abfahrt

Wir sind am Karfreitag (18.04.2014) gegen 7:15 Uhr gestartet.

Auf leeren Autobahnen und bei strahlendem Sonnenschein ging es durch Rheinlandpfalz nach Frankreich.

Unsere erste Nacht verbrachten wir in Orange bei Nimes auf einem Autobahnrasthof. Hier hat sich unser Konzept des Ausbaus bereits als nützlich erwiesen.
Wir haben die Matratze des Dachzelts nach unten geholt und im Auto geschlafen. Es war sehr stürmisch und frisch.

Samstag 19.04.2014 – Frankreich – Spanien

Am Samstag sind wir durch die Pyrenäen nach Spanien gefahren. Das Thermometer war konstant am Steigen. Wir erreichten 24 Grad. Schon ganz in Ordnung 🙂

Wir waren gegen Mittag bei Barcelona und unser Tagesziel war ein Campingplatz in Valencia.
Hier sind wir dann zum ersten Mal richtig im Urlaub angekommen.

Unser Nachtlager:

Sonntag 20.04.2014 – Spanien

Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir erst spät auf die Straße gekommen.
Wir fuhren heute erstmals auf mautfreien Straßen und waren sehr zufrieden.
Durch Orangenplantagen und prärieartige Geröllwüsten ging es konstant Richtung Süd-West, nach Algeciras.

Die Landschaft hier schreit geradezu nach Italo-Western. Man wartet eigentlich nur noch auf die Indianer.

Wir fuhren zum Teil in recht großen Höhen über 1300 Metern herum. Was man dann leider auch am Spritverbrauch bemerkte. Aber landschaftlich war es sehenswerter als die Mautautobahn.

Am späten Abend sind wir in Algeciras angekommen. Wir waren kurz im Hafen um für den nächsten Tag vorbereitet zu sein und haben uns danach auf die Suche nach Carlos begeben.
Dieser betreibt ein Fährticketbüro in der Nähe des Lidls vor Algeciras.
Nach einiger Zeit haben wir auch das Büro gefunden.

Praktischerweise kann und darf man vor dem großen Möbelgeschäft in der Nähe von Carlos‘ Büro mit dem Wohnmobil übernachten.

Was auch sehr viele Wohnmobilisten nutzen. Wir stellten uns einfach dazu und übernachteten wieder im unteren Geschoss unseres mobilen Zuhauses. Draußen stürmte und regnete es. Das Auto schaukelte sogar im Wind. Wir hatten dennoch eine gute Nacht.

Montag 21.04.2014

Wir begonnen den Tag mit einem schnellen Frühstück in der „Goldenen Möwe“ (Mc Donalds).
Danach ging es noch schnell zum Lidl etwas Nutella kaufen. Das hatten wir beim Packen daheim leider vergessen.

Dann ging es zum Büro von Carlos. Die freundliche Mitarbeiterin erklärte uns sehr nett den Ablauf und wir bekamen einen guten Kurs.
Hinfahrt sofort und ein offenes Rückfahrticket. Algeciras – Tanger Med.
Weiterhin gab es noch ein kleines Geschenkpaket (Sekt und Kuchen) zum Mitnehmen.

Das Wetter war immer noch richtig beschissen. Es regnete Bindfäden.
Der Check-In und das Befahren der Fähre liefen sehr reibungslos ab.

Nun war es also soweit. Wir verlassen den Kontinent. Mit dem G…

Hinter uns Gibraltar

Auf der Fähre mussten wir uns bei der Polizei eine Nummer in den Pass stempeln lassen.

Nach ca. 2 Stunden 45 Minuten stürmischer Fahrt waren wir am Ziel: Marokko, Afrika!

In Tanger Med angekommen, ging es direkt zum Zoll.

Es laufen einige Leute herum. Verschiedene Uniformen und Orden.
Wir beobachtenden einen Moment die Leute um uns herum und haben irgendwann das System begriffen.
Es gilt wohl am Auto zu warten bis man auf den Kontrollplatz geschickt wird und dann muss man warten bis der Zollbeamte Lust hat vorbeizukommen.

Ich bin vorher ein paar Mal umher gelaufen, weil einige andere auch irgendwelche anderen Beamten ansprachen und sich die Papiere abzeichnen lassen wollten, aber am Auto warten war dann am Ende wohl das korrekte Vorgehen.
Irgendwann ist er dann bei uns vorbei gekommen.

Er schaute kurz in meine Papiere und schickte mich zur Polizei. Die Verständigung war schwierig. Mein französisch beschränkt sich auf ein paar Worte. Aber ich lerne noch.
Die Polizei sei weiter hinten in einem kleinen Hütchen, er zeigte nur in die Richtung „Policia..“

Am besagten Hütchen angekommen, war niemand da. Also erst mal warten…  Bin ich hier überhaupt richtig?
Nicole blieb im Wagen und passte auf.
Irgendwann ist noch ein französischer Motorradfahrer dazugekommen.
Wir warteten ein paar Minuten.

Irgendwann kommt ein Marokkaner in unsere Richtung. Anzug, Hemd, schwarze Lederslipper, Mantel und eine dicke Golduhr am Handgelenk. Ach und die Sonnenbrille nicht zu vergessen.

Der Franzose legte direkt mit Französisch los, ich konnte es kaum glauben, aber der Marokkaner war wohl der Polizist.
Er setzte sich ins Häuschen und tippte am PC rum.
Ich war dran.

Er fragte mich ein paar Sachen, ich war etwas hilflos uns sagte ihm nur auf Französisch das ich kein Französisch spreche.
Er tippte dann ein bisschen und fragte mich nach der Nummer in meinem Pass. Diese konnte er nicht lesen, da sein Kollege auf dem Schiff wohl mal ein neues Stempelkissen braucht. Zum Glück konnte ich es erahnen und ihm aufschreiben.

Dann zurück zum Auto beim Zoll.
Der Beamte ist immer wieder längere Zeit weg, dann kommt er mal wieder. Aber eigentlich geht es noch ganz geordnet zu.

Irgendwann sind wir dann mal dran. Er macht einmal die hintere Tür auf (dort wo die Wasserkanister stehen) und fragt mich ob ich etwas zu deklarieren habe? No! Dann gibt er mir die Papiere und geht weg.

Und nun?

Wir warten sicherheitshalber mal. Irgendwann ist er wieder da, an einem anderen Auto. Ich gehe hin und frage ob wir gehen können. Er nickt.

Also weg hier.

Wir sind in Marokko!

Wir fahren an der Mittelmeerküste entlang nach Tanger zum Marjane Supermarkt. Die Vorräte werden aufgefüllt und ein UMTS Stick wird gekauft.

Auf dem Parkplatz haben wir dann Kontakt mit bettelnden Kindern. Beim Einräumen der Waren in das Auto höre ich gefühlte 200 mal „Merci.. Merci…“. Wir ignorieren sie einfach.

An der Ampel der Ausfahrt vom Supermarkt geht es dann weiter. 2 Kinder in alten Kleidern klopfen an die Fenster aller Autos und betteln. Ich schaue wie der Taxifahrer vor mir reagiert und tue ihm gleich. Ich winke mit der flachen Hand ab.
Nachdem ich sie weg schickte, gehen sie zu Nicole am anderen Fenster. Ich winke auf hier ab.

Die anschließende Fahrt durch Tanger war sehr abenteuerlich. Als Europäer kann man sich diesen Straßenverkehr nicht vorstellen. Es wird gehupt ohne Ende. Zebrastreifen dienen eher als Hinweis und sind nicht bindend. Der Fußgänger muss grundsätzlich selbst aufpassen. Kreisverkehr ist auch sehr lustig.
Nach kurzer Eingewöhnung kann ich mich in den Verkehr einfinden. Man darf nicht zu zögerlich fahren und muss mitschwimmen.
Wir fahren durch winzige Gassen, es werden große Pakete und Holzrahmen über die Straße getragen. Es geht steil berghoch und Eselskarren kommen einem entgegen.
Wahnsinn! Aber es lief sehr gut!

Nach dem Einkauf ging es in das Rif-Gebirge nach Chefchaouen. Hier wird auch das in den Reiseführern beschriebene Klischee des Rif-Gebirges erfüllt. In vielen Kurven der Pässe stehen Leute und machen Gesten, dass sie uns Hasch verkaufen wollen.
Wir fragen uns nur wie sie dort in die entlegenen Ecken überall hinkommen.
Vermutlich mit den vielen Eseln die entlang der Passstraßen angebunden sind, denken wir uns.

Egal. Wir werden nicht wirklich belästigt.

Wir übernachten im Camping Azilah in Chefchaouen, der Brunnenstadt.

22.04.2014 – Chefchaouen

Heute wird erst mal ausgeschlafen. Wir Frühstücken genüsslich unser gestern erworbenes Fladenbrot und starten langsam in den Tag.
Heute steht die Besichtigung von Chefchaoen auf dem Programm.

Wir wandern einen Pfad hinunter in die Stadt. Keine 3 Minuten nach dem Campingplatz kommt auch schon der erste Schlepper und erzählt uns von seinem Bauernhof im Gebirge und dass er uns gerne in der Stadt im Geschäft seine Waren zeigen möchte. Sie leben hier von Wolle, Hasch und Olivenöl erzählt er stolz.
Ich lehne dankend ab und wir ziehen weiter. Eine der wenigen aufdringlichen Begegnungen heute.
Im weiteren Verlauf werden wir in der aufregenden Innenstadt zwar öfters mal angesprochen aber nicht wirklich bedrängt. Ein nein, etwas ignorieren und weitergehen hat heute sehr gut funktioniert.

Auf dem Place Hammam trinken wir dann im Café unseren ersten Marokkanischen Minztee.
Sehr lecker und ziemlich süß. Es wird nicht der letzte sein.

Der Gastwirt ist sehr nett und schenkt uns beim Gehen noch etwas frisches Baguette.

Nach der Besichtigung einer der Quellen der Stadt geht es dann den steilen Weg zum Campingplatz zurück.

Zu Abend gibt es leckeres Cous Cous mit Rindfleisch und Paprika.

Morgen, also am 23.04.2014, wollen wir weiter nach Azrou.

Liebe Grüße
Nicole und Christian

Der Fernreise-Ausbau entsteht

Hallo zusammen,

lange ist der letzte Bericht her, aber es geht trotzdem weiter.

Die letzten Monate habe ich mit dem Fernreiseausbau des Gs verbracht. Dabei habe ich tatkräftige Unterstützung durch meinen Vater. Danke!

Mein Basisfahrzeug ist ein Mercedes G 300 Turbodiesel langer Radstand.

Erweiterungen:
Winde, ORC Höherlegung, ORC Expeditionsdachträger mit Heckleiter, Dachzelt, National Luna Doppelbatteriesystem mit AGM Spirallzellbatterie als Versorgerbatterie

Anforderungen an den Ausbau:

  • Platz für 2 Personen
  • Schlafen Innen und im Dachzelt
  • viel Treibstoff
  • viel Wasser

Nicht benötigt wird:

  • Toilette
  • Dusche

Leider habe ich meine Konzeptzeichnungen für den Innenausbau nur mit dem Bleistift auf Papier gekritzelt. Das kann man keinem Zumuten.

Deshalb versuche ich es schriftlich zu beschreiben und dann nach und nach mit Bildern zu unterfüttern.

Der Innenausbau wird auf Basis der Flightcase-Methode stattfinden.

Als Basis haben wir eine zweigeteilte Bodenplatte aus 21mm Siebdruck angefertigt. Hierzu haben wir zuerst eine Schablone aus Milchkarton angefertigt und diese auf das Holz übertragen.

Das Konzept sieht 2 Kanisterhalterungen hinter den beiden Sitzen vor. Jede Halterung kann 4x 20 Liter Kanister aufnehmen. Geplant sind 4x 20 Liter Diesel und 4x 20 Liter Wasser.
Alternativ kann auch statt der vollen 4x 20 Wasser z.B. 2x Wasser und einige Six Packs mit 1,5 Liter Flaschen beladen werden.

Die Kanister stehen direkt in der Fahrzeugmitte um den Schwerpunkt möglichst niedrig und verteilt zwischen den Achsen zu halten.

Leider fehlen die Bilder der ersten Schritte, deshalb fange ich mal hier an:

Bodenplatte mit einem Rohling des ersten Kanisterschranks.

Die Schränke werden aus 7 mm Multiplex Birke mit Kunstoffbeschichtung Aussen und Gegenzugfolie Innen sowie passenden Aluprofilen gebaut. Das Holz an sich wirkt nicht sonderlich stabil, wenn man es als 250cm lange Platte umher trägt. Zusammengenietet mit den Profilen ist es extrem haltbar und leicht.

Zusätzlich zu den beiden Kanisterhaltern, gibt es 2 Schränke auf den Radkästen.
Hier noch ohne Frontplatte und ohne die Befestigungsbügel aus Stahl.

Rechts:

Hier die Blende links im Rohbau:
Der Radkasten-Schrank links ist jetzt bis auf die Batteriehalterung im Inneren fertig:

Die Stromversorung ist auch fast fertig. Hier Das National Luna Doppelbatteriesystem und ein massegeschalteter Batteriewahl- und Trennschalter:

Und so schaut es jetzt zusammengesetzt aus:

Die Kühlbox ist nun ebenfalls stabil und pistentauglich montiert.

Der Dachträger wurde abgenommen um die Stehbolzen für die Montage der Staukiste und den Spatenhalter zu montieren.
Weiterhin mussten alle Muttern der Zurrschienen getauscht werden.
Und der Spaten ist jetzt mit einem richtig stabilen Halter am Dachträger montiert.

Am Samstag wird der Dachträger wieder aufgesetzt und dann geht es im Innenraum weiter.

Die Tage bis zur Abfahrt lassen sich schon an 2 Händen abzählen. Wahnsinn wieviel arbeit so ein Ausbau macht.

Viele Grüße
Chris

Es geht bald wieder los!!

Hallo zusammen,
lange ist es ruhig geblieben. Schuld daran ist vor allem die Deutsche Bundesregierung in Kooperation mit der Stadt Wiesbaden.

Gedankt seih auch der erfolgreichen Lobbyarbeit der sogenannten Deutschen Umwelthilfe.

Ihr ahnt es sicherlich schon, es geht um die Einführung der Umweltzonen. Reine Lobbyarbeit, Populismus und Zwangsenteignung am Bürger.
Mehr dazu hier: http://www.ikonengold.de/cms/index.php?id=56

Bedingt durch die Einführung der Umweltzone in Wiesbaden und der Tatsache, dass mein Mercedes G 300 Turbodiesel nur eine rote Plakete bekommt, musste ich mich für eine der folgenden Lösungen entscheiden:

  • Den G durch einen neueren G vermutlich mit Benzinmotor ersetzen
  • Zweitwagen für die tägliche Fahrt zur Arbeit beschaffen und unterhalten
  • Den G Umrüsten auf grüne Plakette (sehr aufwendig)

Als ich damals den jetzigen G gesucht habe, dauerte es etliche Monate, vebunden mit Besichtigungsfahrten durch ganz Deutschland. Noch dazu kommt, dass neuere Gs gerade im Dieselbereich wesentlich schlechter für Fernreisen geeignet sind, als mein jetziges Modell mit robustem Vorkammerdiesel mit Reiheneinspritzpumpe und Turbolader.

Kurzum, es ist Option 3 geworden. Eine Menge Euronen wechselten den Besitzer, bürokratische landesspezifische Hürden wurden genommen und nach nur 6 Monaten Umrüstung, TÜV-Fahrten und Beantragungen waren geschafft und der Dicke hat endlich die grüne Plakette bekommen.

Ich hatte dafür leider keinen größeren Urlaub in diesem Jahr.
Zum Glück konnte ich wenigstens zwei lange Wochenenden in der fränkischen Schweiz verbringen.

Nunja, die Zeit des Ruhens ist vorbei.

Es gibt ein neues Ziel: Afrika!

Bereits 2012 bei meiner Transbaltika-Reise musste ich immer wieder an die Rallyvergangenheit meiner KTM Maschine bei der Rally Paris Dakar denken. Ich war fasziniert von den eindrucksvollen Bildern und dem Gedanken eine völlig andere Kulktur kennenzulernen.

Der Gedanke und die Faszination ist stets gewachsen.

Nächstes Jahr geht es nach Marokko!

Allerdings fahre ich dieses mal nicht Alleine. Da der Platz auf dem Motorrad allein schon sehr begrenzt ist, geht es dieses mal mit dem G auf einen anderen Kontinent.

Geplant ist die Anreise auf dem Landweg über das Saarland nach Frankreich, Spanien und durch das Landesinnere bis nach Algeciras. Dann mit der Fähre durch die Straße von Gibraltar nach Marokko.

Ich bin gespannt auf das Riff-Gebirge, die Dünen von Erg Chebby und Erg Chegaga, die Steilküste um Plage Blanche, das Atlas Gebirge und vieles mehr.

Die Vorbereitungen laufen mit Hochdruck. Der Kleine braucht noch jede Menge technische Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Da bin ich schon sehr gründlich.
Zudem steht noch ein Innenausbau in Flightcase-Bauweise an.

Das Motorrad hab ich damals vor der Transbaltika Reise schon halb zerlegt und überholt, das ist diesmal mit einem Geländewagen wie dem G und der Verantwortung für 2 Menschen schon eine andere Hausnummer.

Zum Glück bleibt noch etwas Zeit über den Winter, bevor es im Frühjahr endlich los geht!

Soweit so gut, die Tage gibt es mehr zum Fortschritt der technischen Aufbereitung.

Viele Grüße
Chris

Die letzten Tage

Hallo zusammen,
ich komme langsam wieder in den Alltag zurück. Morgen geht es dann sogar wieder zur Arbeit :-/

Am Mittwoch bin ich von Mellerud nach Bâstad in Südschweden gefahren. Die Strecke über die E45 war recht langweilig. Die Straße ist ausgebaut wie eine kleine Autobahn. Allerdings hatte ich unterwegs wirklich sehr stürmische Windböen und ab und an etwas regen.
Der heftige Wind erforderte viel Konzentration.
Um Göteborg herum bin ich, aufgrund einer Tagesbaustelle, für ca zwei Kilometer in stockenden Verkehr gekommen. Die Hölle für meine Adventure mit dem defekten Lüfter.
Nach 2 Kühlungspausen á 20 Minuten ging es dann auch endlich weiter. Durch diese Situation wurde ich an die ganzen Baustellen auf den deutschen Autobahnen erinnert. Kein tolles Gefühl.

In Bâstad angekommen entdeckte ich ein wunderschönes kleines süd-schwedisches Küstenstädtchen. Es ist wirklich sehr schön dort.
Ich wollte eigentlich auf dem Campingplatz „Bâstad Camping“ übernachten. Ich ging in die Rezeption und begrüßte die alte Frau sehr freundlich und fragte ob ich hier eine Nacht bleiben könne.
Sie wollte mich nur mit einer speziellen CampingCard dort übernachten lassen, die man dann mit einer Jahresgebühr hätte kaufen müssen usw… Angeblich bräuchte man die Karte auf jedem Platz.
Das stimmt allerdings nicht. Die Karte ist nur optional, dass wusste ich schon.
Ich habe noch versucht ihr zu erklären, dass es für dieses Jahr meine letzte Nacht in Schweden ist, aber ich war einfach nicht willkommen.
Ich wurde noch nie so unfreundlich empfangen!

Ich sagte ihr dann, dass ich mir einen anderen Platz suche und auch ohne diese Karte einen finden werde.
Drei Kilometer weiter wurde ich durch mein GPS dann auch fündig. Ein sehr schöner und total leerer Öko-Campingplatz. Hier war es so windig, dass sogar die Birken schief wuchsen 🙂

Am nächsten morgen konnte ich richtig früh starten. Ich wollte eigentlich die Fähre von Helsingborg (SWE) nach Helsingör (DK) nehmen. Da ich allerdings so tolles Wetter hatte, entschied ich mich spontan dazu, doch  über die Öresundbrücke zu fahren.
Das hat sich wirklich gelohnt. Die Sicht war perfekt und ich musste feststellen, dass die Brücke viel schöner zu sehen ist, wenn man von Schweden nach Dänemark fährt.

Dann ging es unspektakulär über die dänische Autobahn nach Rödby. Dann mit der Fähre nach Puttgarden auf Fehmarn.

Eigentlich wollte ich hier übernachten, da es allerdings erst 13.00 Uhr war fuhr ich weiter.
Die perfekte Uhrzeit um an Lübeck und Hamburg vorbeizukommen. Es lief so gut, dass ich auf einmal in Kassel war und entschied nach Hause zu fahren.

Dort bin ich dann in der Nacht nach anstrengenden 1.100 Kilometern an diesem Tag angekommen.
Mein Kumpel Kai kam noch auf ein Bier vorbei und ich habe den nächsten Tag zur hälfte verschlafen. Das hatte ich wirklich nötig!

Auf den letzten 300 Kilometern bemerkte ich, dass sich die Adventure kaum noch schalten lies. Ich tippte auf verschlissenes Öl und fuhr deshalb einfach durch um nicht mehr so viel schalten zu müssen. Das klappte dann auch super.

Bei der Wartung jetzt nach dem Trip stellte ich fest, dass sich lediglich die Schraube des Schalthebels gelockert hat. Nach 3 Minuten war alles wieder perfekt.

Ich bin im Moment noch dabei das Erlebte zu verarbeiten und zu sortieren. Diese Reise hat sich wirklich gelohnt!

Liebe Grüße
Christian

Ich bin zu Hause!

Hallo zusammen,
ich bin in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu Hause angekommen.
Die Adventure hat mich sicher und ohne große Probleme bis vor die Haustür gebracht. Ich liebe dieses Bike!

Die letzten zwei Tage werde ich morgen nochmal eingehender beschreiben. Ich muss mich gerade noch etwas sortieren und erstmal ankommen!

Liebe Grüße
Christian

Schweden

Hey zusammen,
ich bin jetzt in Mellerud am Vänern-See in Schweden!
Heute morgen haben sich die Wege von Leslie und mir getrennt.

Ich bin noch ein Stück E6 von Lillehammer nach Süden gefahren, aber dann ging es über kleine Straßen nach Schweden rüber.

Unterwegs habe ich noch ein Auto im Straßengraben gefunden.
Natürlich habe ich angehalten um erste Hilfe zu leisten. Aber es war niemand mehr da. Anscheinend stand der Wagen hier schon ein paar Tage. Die Reifenspuren im Graben waren schon etwas vom Regen verwaschen.

Morgen fahre ich in das Fischerdorf Bastatt in Südschweden.
Die Heimat kommt immer näher. Man merkt es schon an der Landschaft und am Klima.

Da fällt mir ein Norwegisches Sprichwort ein. Eine alte Frau in Reine auf den Lofoten sagte es mir. Sie stammte aus Deutschland und lebt jetzt in Oslo.

borte er bra men hjemme er best – das bedeutet soviel wie: Verreisen ist schön, aber zu Hause ist es am besten.

Liebe Grüße
Christian

Lillehammer

Hei Hei,
wir sind heute morgen gut gestartet und haben es nach Lillehammer geschafft.
Beim Namen Lillehammer muss ich sofort an die beiden Senioren von gestern denken. Der eine sagte irgendwann Lillehammer und der ältere meinte dann. „No, its called LilleHammer. You have to speak with an american accent!“ Das war echt witzig, wie sie rumalberten.

Unterwegs haben wir noch die Stabskirche in Ringebu besichtigt. Das habe ich zwar letztes Jahr schonmal gesehen, aber es war trotzdem gut.
Auf dem Parkplatz der Kirche haben wir noch einen Deutschen Busfahrer getroffen, der mit einem uralten Yahama 500er Einzylinder am Nordkapp war. Sein Hinterrad ist unterwegs komplett rissig geworden und er hatte Stollenausrisse. also hatte er einen neuen Reifen kaufen müssen und den alten als Souvenier für den Händler auf das Gepäck geschnallt.
Für die nächste Reise will er sich jetzt aber eine GS suchen.

Man trifft schon verrückte Leute, wenn man unterwegs ist. Ich glaub irgendwo ist jeder ein bisschen verrückt 😉

Morgen trennen sich dann die Wege von Leslie und mir erstmal.
Er fährt nach Westen nach Fargenes um Freunde zu besuchen. Ich fahre nach Osten nach Schweden.
Wir werden uns bestimmt noch öfters sehen, wenn auch nicht mehr in diesem Urlaub. Natürlich haben wir die Adressen ausgetauscht.

Von meinem Freund Jürgen habe ich 2 schöne Campingplätze in Schweden empfohlen bekommen.
Mein Tagesziel für morgen ist somit Mellerud am Vänern-See.

Mein Hinterrad schaut ok aus, das wird wohl halten. Dafür hab ich einen schönen Sägezahnschliff in den Stollen vorne. Aber das sollte gehen. 10.000 KM mit Offroadanteil und voller Beladung. Das ist schon sehr beachtlich für einen Reifen.

Viele Grüße aus Lille Hammer 😛
Chris

Trondheim

Hey zusammen,
wir sind heute wirklich spät gestartet, was sich aber aufgrund des super Wetters am Nachmittag als sehr gut herausstellte. Die Abfahrt verzögerte sich nochmal um rund 45 Minuten, weil ich das gesamte Gepäck ausladen musste und auf der Suche nach meinen Schlüsseln war.
Am Ende hatte Leslie noch die Idee unter der Sitzbank zu schauen und da hab ich ihn dann gestern beim demontieren des linken Tanks auch hingelegt. Zur Not hätte ich noch die Ersatzschlüssel dabei gehabt, aber es ist trotzdem ein sau doofes Gefühl die Schlüssel zu verlieren.

Ich habe heute wieder ein paar nette Menschen getroffen. Am schönsten war es mit 2 lustigen Norwegern im Seniorenalter. Wir haben sie beim Frühstücken getroffen und sie waren wirklich witzig drauf.
Sie sind gerade auf dem Heimweg vom BMW Motorradtreffen und sind ebenfalls am zelten.
Der Ältere der beiden ist der Präsident des Norwegischen BMW Vintage Clubs und gleichzeitig Vize-Präsident des BMW Norway Clubs.

Heute Nacht bin ich rund 80 km nördlich von Trondheim geendet.
Morgen geht es entweder nach Lillehammer oder nach Idre in Schweden. Ich bin mir noch nicht sicher.

Jedenfalls freue ich mich schon auf Schweden!

Hier ein Fliegenfischer der Lachse angelt. Hier dreht sich fast alles um den Lachs.
Die Flüsse hier sind so klar und die Lachse so groß, es ist echt schön.

Liebe Grüße
Chris

Ab in den Süden

Hey zusammen,
ich war gestern auf den Lofoten. Ein wirklich sehr schöner Ort.
Ich bin derzeit noch mit Leslie unterwegs.

Für eine Cabin wollten sie allerdings über 400 Euro pro Nacht abrufen und so ging es dann zum zelten.
Es war wirklich bitterkalt. Ich musste sehr viel Kleidung anziehen und mich zusätzlich mit meinem neuen Rentierfell, aus Finnland, zudecken. Und es war trotzdem noch frisch. brr..

Geniales Wetter!

Wir haben heute morgen die Fähre von  nach Bodo genommen. Nach der kalten Nacht und dem fiesen Wetter gestern waren wir sehr müde.

Als es in Bodo dann von der Fähre ging und noch dazu das Wetter immer besser wurde, stieg die Stimmung.

Es fühlte sich so gut an, wieder auf der Adventure zu sitzen und wieder auf die Straße zu kommen.
Vor lauter Euphorie fuhr ich mit einem stattlichen Wheelie aus dem Hafen heraus 😉

Beflügelt von guter Laune und mit der Sonne im Gesicht konnten wir heute noch 300 km in Richtung Trondheim fahren. Trondheim ist jetzt noch ca 500 km entfernt und somit das Tagesziel für morgen.

Am Abend habe ich dann noch den linken Tank der Adventure abgebaut um nach dem mittlerweile defekten Lüfter zu sehen. Da war nichts mehr zu machen.
Das ist aber erstmal kein Problem, da die Adventure bei normaler Fahrt keine Lüfterkühlung benötigt.
Ich hoffe nur es gibt keine Staus auf der A7, wenn ich zurück komme.


Ich bin jetzt schon 7.200 Kilometer auf der Straße und es gibt jeden Tag so viele neue Eindrücke. Das ist schon irgendwie krass. Allerdings halte ich jetzt nicht mehr alle 10 km an um Bilder zu machen, wie zuvor 🙂


Viele Grüße
Chris