Der effiziente Verbrauch von Stollenbereifung

Hallo zusammen,
ich wurde schon ein paar mal auf unsere grobe Stollenbereifung angesprochen. Deshalb dachte ich mir, ich poste mal etwas dazu, das mich selbst längere Zeit mal beschäftigt hat.

Reifen mit Stollenprofil haben immer das Problem, dass sich die Stollen auf der einen Seite des Stollens mehr abnutzen, als auf der anderen. Das ist bedingt durch die Drehrichtung des Rades. Die nach hinten gerichtete Seite des Stollens nutzt sich mehr ab. Es entstehen die sogenannten Sägezähne oder anders ausgedrückt der Reifen hat einen sägezahnartigen Verschleiß.

Hier ein Beispiel am Reifen meiner KTM 950 Adventure.

Es handelt sich bei dem Bild zwar um einen Motorradreifen, das ganze ist aber 1:1 auf den LKW Reifen übertragbar. Beim Motorrad geht es nur viel schneller, weshalb ich dieses schöne Beispiel bei einer Reise fabrizieren konnte.

Ignoriert man den einseitigen Verschleiß der Stollen, ergeben sich massive Komfortprobleme, welche im späteren Stadium auch die Fahrsicherheit beeinflussen können und den Halter zum frühzeitigen Austausch der Reifen zwingen.

Möchte man seine Reifen effizient nutzen und möglichst das komplette Profil aufbrauchen, bevor der Reifen unfahrbar wird, sollte man seine Reifen gut behandeln.

Das beinhaltet die regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks. Der korrekte Luftdruck lässt sich aus Reifendrucktabellen des Fahrzeugherstellers oder zur Not des Reifenherstellers ableiten. Hierzu wird die Achslast ins Verhältnis zur Reifengröße gesetzt.

Das wissen um die reale Achslast ist unabdingbar für einen korrekten Reifenfülldruck.

Hardcore-Reifenoptimierer passen den Reifenfülldruck sogar an die Radlast des einzelnen Rades an.

Da sich die Stollen immer auf der Rückseite des Stollens mehr abnutzen als vorne, gilt es regelmäßig die Drehrichtung des Rades zu ändern. Hierdurch ergibt sich eine gleichmäßigere Abnutzung.

Bei LKW. welche mit Zwillingsbereifung hinten ausgeliefert wurden und nun mit Einzelbereifung ausgestattet wurden, werden die Räder auf der hinteren Achse mit dem Felgenhorn (Außenseite) in Richtung Achse montiert. Wechselt man die Räder von vorne nach hinten und umgekehrt, hat man schon den gewünschten Effekt.

Die meisten Reiselaster haben allerdings noch ein Ersatzrad an Board. Möchte man dieses Rad ebenfalls mit verbrauchen, wird die Sache komplizierter.

Ich habe das ganze etwas skizziert. Als kurze Erläuterung dazu, die Räder werden im Prinzip im Kreis herum getauscht. Der Tausch findet Zyklisch idealerweise nach Reifenverschleiß statt. Man kann sie auch z.B. jährlich oder nach einer bestimmten gefahrenen Strecke entsprechend wechseln. Nach dem 5. Zyklus montiert man die Räder wieder wie in Zyklus 1 beschrieben. Jetzt war jedes Rad auf jeder Position einmal.

Je kürzer die Zyklen gewählt werden, desto gleichmäßiger nutzen sich die Reifen ab und desto höher ist der Fahrkomfort. Wartet man zu lange hat man mit massiven Komforteinbußen zu rechnen.

Ich hoffe das Schema kann dem einen oder anderen etwas helfen. Ich fahre sehr gut damit.

Viele Grüße
Chris

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